Städtischer Insektenbauftragter



1996 war das Jahr, in dem ich meinen zweiten Antrag bei der Stadt München einreichte, mich als Stadtimker einzustellen. Als Städtischen Insektenbeauftragten, wie ich es in einer ausführlichen Begründung formulierte.
Ich hatte mir alles genau überlegt und sogar eine Möglichkeit erarbeitet, das Projekt in die Stadtverwaltung zu integrieren. Diesmal schickte ich die Bewerbung direkt an den Oberbürgermeister und erhielt nach einiger Zeit von einem Sekretär oder Sachbearbeiter eine Antwort: Ausgezeichnete Idee, hieß es darin, und wir würden auch gerne, aber leider, unsere finanziellen Mittel, usw. Den ersten Antrag hatte ich über die Grünen laufen lassen und die Antwort war karger ausgefallen. Es gibt, hieß es, sowieso schon so viele Bienen und Imker in der Stadt. Da brauchen wir nicht noch einen dafür bezahlen. Es klingt paradox. Einige waren wohl dafür, aber andere hatten selber Bienen, und ich gewann schließlich den Eindruck, sie sahen es nicht gerne, dass jemand in ihr Hohheitsgebiet eindrang.

aus den Honiggeschichten

Bild Pappschild auf Alusockel