Hummeln sind die engsten Verwandten der Bienen. Doch sie bilden,
wie alle anderen Insekten mit Ausnahme der Bienen, keine
Wintervölker. Viele Hummelarten sterben aus, da ihre
natürlichen Lebensräume zerstört werden. Wie
die einzeln lebenden Bienen, die Solitärbienen, und all die Wespenarten, haben sie nicht die entsprechende Lobby. Hummeln, obwohl sie effektive Bestäuber sind und in dieser Hinsicht eine ähnliche Funktion haben, wie die Bienen,
sind in erster Linie schön anzusehen, aber die allgemeine
Betroffenheit über ihr Verschwinden war lange Zeit gering. Selbst
Franz waren sie
gleichgültig. Als ich daher, ganz wie es im Handbuch vorgeschrieben
ist, einen Hummelkasten baute und es mir gelang, ein Volk darin
anzusiedeln, im Jahr 1996, nahm er es achselzuckend hin, als ich ihm
voller Stolz davon erzählte. Im Jahr 2007 entwarf ich einen eigenen
(ellipitschen) Hummelkasten, da mir das herkömmliche Modell der
Firma Schwegler nicht genügte. Es ist zwar geeignet, einem
Sommervolk den erforderlichen Unterschlupf zu bieten, aber es drückt
nicht den emotionalen Gehalt aus, mit dem die Menschen die Hummeln
aufladen.
Die Firma Schwegler stellt neben anderen Behausungen, die für
viele kleinere Tierarten in Parks und Gärten geeignet sind, auch
Hummelkästen her. Das Material bereitete mir ein wenig
Kopfzerbrechen. Es ist fein gehäkseltes Holz, das mit Zement versetzt
ist, mit Wasser angemacht und in eine Form gepresst wird. Man nennt
es Holzbeton. Jedesmal, wenn ich es befühlte, erschrak ich über
seine Kälte. Es ist nicht wirklich ein Material, das sich Gießen
lässt, da es zu teigig ist. Als ich die neue Form für den
Hummelpavillon entwarf, zog ich es in Betracht, schlug es dann jedoch
in den Wind. Allerdings fand ich letztlich kein anderes Material. Denn mir war
am Gießen gelegen. Wachs wäre mir maximal noch eingefallen,
allerdings ist es wegen der sommerlichen Temperaturen nur für den
Winter geeignet, wenn die Hummelvölker jedoch verschwunden sind. So
kam ich mit dieser Angelegenheit nicht weiter. Schließlich fand sich ein Bekannter, der Schreiner ist. Er schnitt einen Prototyp aus OSB-Platten und leimte
einzelne Ringe zusammen. Später ließ ich ein stark verkleinertes
Modell aus Aluminium gießen. Letztlich ist das Problem ungelöst.
Holzbeton ist schwer, doch man muss den Kasten im Sommer nicht
umsetzen oder mit den Hummeln wandern, überhaupt die meisten
Tätigkeiten, die bei den Bienen erforderlich sind, fallen dort weg, und die Hummeln sitzen in Nestern aus Sägespänen oder Polsterwolle. Zwar erstellte ich zeichnerisch entsprechende Formen, die meiner
Vorstellung einer Hummelbehausung entsprachen, und es gab natürlich
ein Modell. Doch konnte ich mich nicht dazu durchringen, eine
Gussform zu bauen beziehungsweise Holzbeton überhaupt als gießbares
Material zu akzeptieren, und die Arbeit blieb unvollendet.
Hummelpavillon