Vor einiger Zeit schrieb ich einen bissigen Beitrag im anthroposophischen Forum „mellifera“. Diese Leute verkaufen das Wesensgemäße. Meine Absicht war selbstverständlich, die Diskussion auf das Milbenthema zu lenken, anstatt sich selbst zu beweihräuchern. Auf zahlreichen anthroposophischen Internetseiten wird gepredigt, dass man nicht gegen die Milbe behandeln darf. Gar nicht. Weder zum Winter hin, noch im Frühling und Sommer, wenn, wie ich es von Franz gelernt habe, Drohnenwaben ausgeschnitten werden müssen. Denn einige Anthroposophen fassen dies als eine Amputation auf. Und im Winter, sagen viele, sollen die Bienen selbst damit fertig werden. Aber zahlreiche Argumente, die sie vorbringen, sind sachlich falsch. Der Beitrag wurde von gewissen Administratoren intern geprüft und kurz darauf gelöscht.
Rückinfektion
Vor
einigen Jahren fand eine Veranstaltung statt, die im Titel den
Vorsatz trug, Stadtimkern den Weg zu ebnen. Das Bienenthema wird
seither in den Medien häufig empor gekocht. Die Bienen sind bedroht,
diese Einschätzung hat die meisten Leute erreicht. Nur Abhilfe ist
nicht in Sicht.
Ein
junger, schlaksiger Mann, ein sogenannter Kommunikationswirt, sprach
begeistert von der Bienenhaltung. Er erinnerte mich daran, wie ich
vor Jahren gesprochen hatte. Sobald man in die Bienenkunde eintaucht
wie in die Erdatmosphäre wird man euphorisch gestimmt. Doch sobald
man praktisch mit den „Mädels“ arbeitet, wird man ruhig und
konzentriert und vergisst alles um einen herum.
Nachdem
der dünne Mann, von dessen Berufsstand ich bislang nicht gewusst
hatte, sich in seinem Vortrag verausgabt hatte, ließ er Fragen zu.
Gleichzeitig schien er ein wenig ungläubig wie es möglich sein
konnte, dass nach seiner umfänglichen Darstellung überhaupt noch
Fragen gestellt werden konnten. Für ihn schien alles abgehandelt und
mehr gab es nicht zu sagen. Aus seiner Sicht, in der ich meine Sicht
von vor zwanzig Jahren erkannte, musste das stimmen.
Nun.
Nachdem
Fragen zugelassen waren, fragte ich, wie lange er schon Bienen
hielte. Da wurde er verlegen und zögerte und erinnerte mich sofort
wieder an mich. Er hatte noch gar keine Völker, sondern wollte im
folgenden Jahr erst beginnen.
Wie
ich hörte, entschied der schlaksige Bursche sich später, einen
breiter gestreuten Ansatz zu verfolgen und wendete sich von den
Stadtimkern ab. Ob er schließlich Bienen hielt, weiß ich nicht,
vermute aber, dass er es trotz seiner anfänglichen Begeisterung
bleiben ließ. Jedoch tauchte er, wie ich erfuhr, von Zeit zu Zeit
auf und bemängelte, dass die von ihm geschaffene digitale
Infrastruktur, all die Verlinkungen und Vernetzungen brach lägen.
Die Seite werde nicht gepflegt, sagte er, die Titel wie Stadthonig
oder Stadtimker oder „Was-auch-immer“ würden nicht benutzt. Was
sei das hier? Und er selbst, das lustigste Beispiel für „nomen est
omen“, das ich seit langem gehört hatte, denn er heißt Daniel
Überall, torkelte in meiner ungenauen Vorstellung wie ein verirrter
Falter durch die ökologische Szene.
Weiter
gab es noch zwei andere Personen auf der Tribüne. Der eine war ein anthroposophischer Imker, der andere kam aus Berlin und hielt
ebenfalls Bienen. Beide Herren wirkten ruhig. Dennoch ließ der Mann
aus Berlin ein leichtes Unbehagen in mir aufsteigen. Er schien davon
auszugehen, dass die Berliner die Stadtimkerei erfunden hätten. So
folgerte ich beunruhigt. Und sie brachten dem sturen Fleckvieh, also
uns, den Bayern, die frohe Botschaft.
Später
durchforstete ich das Internet und erkannte, dass alle Seiten, die
Stadtimker oder Stadthonig oder ähnliches im Namen führten,
reserviert worden waren. Mein eigenes Bedürfnis, dahin gehend Platz
zu belegen, ist gering, da ja apicultura alles
ist, was ich brauche. Dennoch überraschte es mich.
Vor einiger Zeit schrieb ich einen bissigen Beitrag im anthroposophischen Forum „mellifera“. Diese Leute verkaufen das Wesensgemäße. Meine Absicht war selbstverständlich, die Diskussion auf das Milbenthema zu lenken, anstatt sich selbst zu beweihräuchern. Auf zahlreichen anthroposophischen Internetseiten wird gepredigt, dass man nicht gegen die Milbe behandeln darf. Gar nicht. Weder zum Winter hin, noch im Frühling und Sommer, wenn, wie ich es von Franz gelernt habe, Drohnenwaben ausgeschnitten werden müssen. Denn einige Anthroposophen fassen dies als eine Amputation auf. Und im Winter, sagen viele, sollen die Bienen selbst damit fertig werden. Aber zahlreiche Argumente, die sie vorbringen, sind sachlich falsch. Der Beitrag wurde von gewissen Administratoren intern geprüft und kurz darauf gelöscht.