clover leaves


Die Arbeit umfasst sechs ganzseitig gestempelte Blätter aus Finnegans Wake. Das Papier, auf dem ich stempelte, war in der Proportion um den Faktor 4,3 vergrößert, damit es zu meiner Schrifttype, einer Times in der Versalhöhe von 10 mm passte. Die Papiermaße betrugen am Ende 96 cm mal 60 cm. Ich wollte gern eine Serifenschrift, da sie bei Büchern üblich ist. Wikipedia weiß: „Als Serife bezeichnet man die (mehr oder weniger) feine Linie, die einen Buchstabenstrich am Ende, quer zu seiner Grundrichtung, abschließt.“ Die Times New Roman wird häufig von Zeitungen verwendet. Zur Times weiß es außerdem, sie sei „robust, klar und einfach lesbar, sowie im Platzverbrauch ökonomisch“. Daher sei sie „für schmalspaltige Texte besonders geeignet.“
In der gestempelten Arbeit kommt pro Seite einmal das Wort clover vor.


Es entspricht der Regel, dass der Klee in der Natur drei Grundblätter hat. Er gehört zur Gattung Trifolium. Wikipedia in seinem unbeholfenen Deutsch weiß erneut: „Alle Laubblätter sind scheinbar grundständig, aufgrund der liegenden Sprossachse, angeordnet und in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist bis zu 20 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind dreizählig gefingert. Die Blattfiedern sind bei einer Länge von meist 1 bis 2,5, selten bis 4 Zentimetern ein- bis zweimal so lang wie breit und breit-elliptisch bis verkehrt eiförmig mit gestutztem oder schwach ausgerandetem oberen Ende. Der Blattrand ist fein gezähnt.“ An der Unterseite sind die Laubblätter des weißen Klees, der bei uns ausdauernd und unverwüstlich auf den Wiesen wächst, glatt, und seine Blüten duften nach Nektar. In Sizilien pflanzte man bis vor einigen Jahren einen lippenstiftroten Klee an, der ganze Felder zum Leuchten brachte. Ich vermute, es ist der sogenannte Inkarnatklee, dessen Blütenstand länglich und purpurrot ist. Man nennt ihn dort sulla und er duftet nach Honig. Ausgewildert leuchtet er an Straßenrändern. Für die Bienen ist er eine hervorragende Trachtpflanze. Auf Feldern angebaut, wird er als Futterpflanze verarbeitet.




Das vierblättrige Kleeblatt ist mit „Glück“ oder „Christentum“ verbunden. Beispielsweise in einem Schulbuch gepresst, soll es zu guten Noten verhelfen und unterm Kopfkissen soll es Albträume vertreiben. In meiner Kindheit besaß ich ein Buch mit Geschichten über Ignaz Kupferdach, ein Junge, der sich nur umzudrehen und zu bücken brauchte, schon hatte er eines abgezupft. Das Buch ist heute vergriffen. Das Vierblättrige Kleeblatt stellt in der Draufsicht ein Kreuz nach und kommt damit in Verbindung mit St. Patrick, einem Nationalheiligen Irlands. Manchmal wird es mit dunkelrotem Saftmal dargestellt und es gilt als Irlands nebenberufliches Wahrzeichen. Es prangt übergroß auf der Verpackung einer gelblichen Butter. Hauptsächlich jedoch wird die Harfe verwendet. (Joyce hatte sich mit 16 Jahren, als er an einem Jesuitencollege unterrichtet wurde, vom Christentum abgewendet. Aber er blieb lebenslang darin bewandert. Und schließlich ist er einer der bedeutendsten Barden Irlands.) Die irländische Harfe findet sich heute auf der Rückseite der Euromünzen. Vor dessen Einführung war die Vorderseite mit der Harfe bestückt, die Rückseite mit verschiedensten Tieren: Stiere, Wale, Hühner, der Viertelpenny mit einem herabschießendem Vogel mit langem Schnabel, es gab Schweine, einen Hirsch und so weiter.




Die sechs Blätter der clover leaves sind gerahmt und hängen nebeneinander. Das letzte Blatt stempelte ich am 7. Januar 2016, daher gehört die Arbeit zum größeren Teil ins Jahr 2015.